Rethra

[827] Rethra, der Hauptgöttersitz der slaw. Wilzen, Obotriten und andrer Elbslawen, lag nach der Annahme Dietmars von Merseburg im Gau der Redarier, am Meer, vier Tagereisen von Hamburg, in einem See, ringsum von einem Hain umgeben, soll von Kaiser Otto I. 955 verbrannt, später auf drei Inseln wiederhergestellt, 1150 jedoch von Herzog Heinrich dem Löwen gänzlich zerstört worden sein. Die Forschungen nach der Stätte des alten Tempelheiligtums sind neuerdings von mecklenburgischen Altertumsvereinen mit Eifer aufgenommen worden, bis jetzt aber ohne wesentlichen Erfolg; am wahrscheinlichsten lag es beim heutigen Dorf Prillwitz am Tollensesee.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 827.
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