Tauwerk

[359] Tauwerk wird vom Reepschläger aus Hanf oder Manilahanf, mitunter aus Baumbast (Basttau) oder Chinesischem Gras (Grastau) hergestellt. Man spinnt den Hanf zunächst in Garne (Kabelgarne), die geteert und in der Anzahl von 2–18 zu Leinen (Litzen, Duchten) oder zu 18–50 zu einem Kardeel zusammengedreht werden. 3–5 Kardeele geben eine Trosse, aus mehreren Trossen bildet man ein Kabel oder Kabeltau. Trossen und Kabel benennt man nach ihrem Umfang in Zentimetern (3–50 cm) und nach ihrer Anfertigung: drei-, vier- oder fünfschäftig; rechts oder links geschlagen (gedreht; Kabelschlag). Laufendes Gut ist dreischäftig rechts geschlagen, stehendes vierschäftig links geschlagen, während die Kardeele, aus denen letzteres besteht, ebenfalls rechts geschlagen sind. Bei Drahttauwerk treten Eisendrähte an Stelle der Garne (s. Drahtseile).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 359.
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