[53] Hier besuchte ich die catholische Collegiatkirche, und fand in derselben eine grosse Orgel, aber verstimmt; und Herr Houghbrack, Organist und Glockenspieler, ist kein Hexenmeister. Ein hessisches, in holländischen Diensten stehendes Regigiment, das hier im Quartier lag, hatte eine vortrefliche Bande, die aus Hoboen, Clarinets, Cymbelbecken, einer grossen Ianitscharen- und andern Trommeln, nebst Triangeln bestund. Ich hörte ihnen des Abends eine ganze Weile auf dem Exercierplatze zu, als sie die Retraite schlugen. Selbst in meiner Herberge ließ ich mir von einem herumziehenden Burschen auf dem Hackebrett vorspielen, welcher weit mehr musikalisches Genie zu haben schien, als sein Instrument und seine Umstände erwarten liessen.
Ausgewählte Ausgaben von
Tagebuch einer musikalischen Reise
|