[53] A Monsieur Michael de Puchberg.

Liebster Freund und Br.


So leidentlich als es mir gestern war, so schlecht geht es mir heute; ich habe die ganze Nacht nicht schlafen können vor Schmerzen; ich muß mich gestern von vielem Gehen erhitzt und dann unwissend erkältiget haben; – stellen Sie[53] sich meine Lage vor – krank und voll Kummer und Sorge – eine solche Lage verhindert auch die Genesung um ein merkliches – in 8 oder 14 Tagen wird mir geholfen werden – sicher aber gegenwärtig habe ich Mangel. – Könnten Sie mir denn nicht mit einer Kleinigkeit an die Hand gehen? – mir wäre für den Augenblick mit allem geholfen – Sie würden wenigstens für diesen Augenblick beruhigen


(den 14. August 792

10 fl. geschickt.)

Ihren

wahren Freund, Diener und Bruder

W.A. Mozart.

Quelle:
Mozartiana. Nach aufgefundenen Handschriften herausgegeben von Gustav Nottebohm, Leipzig 1880, S. 53-54.
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