Concert der Dresdener »Liedertafel«

[714] Wieder war es Dr. Schäfer, der am 14. März an die Gesellschaft »Liedertafel« zu Dresden, den Antrag stellte, die Sache rüstig in die Hand zu nehmen. Und es geschah mit wunderbarem Eifer. Schon am 26. März konnte ein Concert zum Besten der Sache gegeben werden. Weder der Besitzer des Saals (Herr Gerstkamp), noch die Mitwirkenden, noch der Drucklieferant (Herr Fürstenau), noch die Arbeiter schmälerten die Einnahme durch Gebührenberechnung. Diese war daher bedeutend (391 Rthlr.).[714]

Hatte die Angelegenheit damit einen Anlauf in ungewöhnlich raschem Tempo genommen, so verlangsamte sich dieß bald gewaltig, als gesandtschaftliche Berichte aus London die Ueberführung des Sarges Weber's nach Dresden, dessen Bewahrung in der Moorfields-Capelle gesichert erschiene, als nicht dringlich bezeichneten, Dr. Schäfer, eine brausende, feurige Natur, bald verfeindet und entmuthigt, die Mitwirkung bei der Sache aufgab, das Comité fast ganz zerfiel, und die Gesangsfeste 1842 und 1843 die Liedertafel anderweit beschäftigten.

Die Angelegenheit ruhte.

Quelle:
Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 2, Leipzig: Ernst Keil, 1866, S. 714-715.
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