4. Der gierige Hund.

[170] Ein Hund hielt mit den Zähnen Fleisch. Als er nun auf einem Baumstamme über einen Fluss ging, sah er im Wasser einen Hund gehen, der gleich ihm ein Stück Fleisch im Maule hatte. Da unseres Hundes beide Augen gierig waren, so sprang er ins Wasser, um jenem das Fleisch wegzunehmen. Als er aber seinen Mund aufmachte, fiel das Fleisch heraus und wurde vom Wasser fortgeführt. Er selbst rettete sich mit Mühe.


Wenn du gierig bist, verlierst du

das auch, was dein eigen ist.103

Quelle:
Seidel, A. (Hg.): Anthologie aus der asiatischen Volkslitteratur. Weimar: Verlag von Emil Felber, 1898, S. 170.
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