24. Abkunft der Holländer.

[34] Oude Divisie-Cronycke van Hollant etc. Delft 1585. Fol. 7a.

Vgl. Tac. annal. XIII, 57.

Plin. hist. natur. XXXI, 39.


Die Batavier oder Holländer leiten ihren Ursprung ab von dem Volke, welches die Hermunduren heißet und wohnte hinter dem großen hercynischen Walde bei den Schiten und zu Nachbarn hatte die Catten, Cerusen und andere. Diese Batavier hatten Zwietracht unter einander und wurden aus ihrem Lande vertrieben und kamen bis zu den äußersten Grenzen der wälschen Küste, wo zu jener Zeit noch niemand wohnte. Da festigten sie sich auf dem Eilande des Rheines, welches vor sich den Fluß Maaß hat, und hinter sich die See und zu beiden Seiten den Rhein. Die Ursache aber, warum diese Batavier aus ihrem Lande scheiden mußten, war diese: In ihrem Lande war ein Fluß, aus welchem man Salz zu gewinnen pflegte. Weil nun ein jegliches von den umwohnenden Völkern sich dieses Salzmachen zueignen wollte, so hatten die Batavier und Catten beständig Zwist mit den Hermunduren und konnten unter einander nie einig werden. Als Battus und sein Bruder Salandus einsahen, daß sie keinen Frieden haben würden, räumte er den Ort und kam zu dem Eiland, wie oben gesagt, und nannte es nach seinem Namen Batavia. Und sein Bruder Saland zog zur äußersten Spitze des Eilandes und nannte dieselbe nach seinem Namen Zalant, welches nun Seeland ist, und trieb dort seine alte Handthierung mit Salzmachen, welches man noch heute in Seeland thut. Auch zimmerte er dort eine Burg, die[35] er zu Ehren seines Vaters Mitellus Mittelburg nannte, und welche heute noch Middelburg heißet, und eine starke und wohl bewährte Feste ist.

Quelle:
Wolf, Johann Wilhelm: Niederländische Sagen. Leipzig: Brockhaus, 1843, S. 34-36.
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