Bläuel (Lichia glauca)

[115] Der Bläuel, wie wir ihn nennen wollen (Lichia glauca, Scomber, Gasterosteus und Caranx glaucus, Centronotus glaycos), eine der kleinsten Arten dieser Sippe, erreicht eine Länge von vierzig bis fünfundvierzig Centimeter und ist auf dem Rücken schön blaugrau, übrigens silberglänzend, längs der Seitenlinie mit vier schwärzlichen Flecken gezeichnet. Rücken- und Afterflossen sehen bis auf einen dunkeln Fleck an der vorderen Spitze weißgelb aus; die Bauchflossen sind graulich-, die Brustflossen lichtgelb; die Schwanzflosse hat an der Wurzel blaue, an den Spitzen schwarze Färbung. Die erste Rückenflosse enthält fünf oder sechs Stacheln, die zweite vierundzwanzig bis fünfundzwanzig weiche, die Brustflosse einundzwanzig, die Bauchflosse sechs, die Schwanzflosse siebzehn Strahlen.

Ueber die Lebensweise der Gabelmakrelen mangelt uns noch genügende Kunde; nicht einmal ihr Verbreitungsgebiet ist mit hinreichender Bestimmtheit festgestellt worden. Der Bläuel gehört dem Mittelmeere an und dehnt seinen Wohnkreis längs der afrikanischen Küste aus, durchschwimmt jedoch zuweilen die Meerenge, wendet sich nördlich und kommt so auch in den britischen Gewässern vor. Von einem Verwandten berichtet Geßner, Rondelets Beobachtungen wiedergebend, daß er ein geselliger Fisch sei, stets in Scharen zusammenhalte, seinesgleichen liebe und in Gefahr, Streit oder Kampf unterstütze. Unser Forscher gibt auch nähere Nachricht über die Kämpfe, welche der »Streittun«, wie er ihn nennt, mit anderen Meerthieren, insbesondere mit Walen und Delfinen, haben soll; der Bericht klingt jedoch so fabelhaft, daß man ihn ohne weiteres übergehen darf, obgleich von den neueren Forschern keinerlei Angaben vorliegen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Achter Band, Dritte Abtheilung: Kriechthiere, Lurche und Fische, Zweiter Band: Fische. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 115.
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