Mistkäfer (Lamellicornia laparostictica)

[78] Abgesehen von den zahlreichen Sippen und Untersippen, lassen sich die Blatthörner in zwei Horden bringen, die Lamellicornia laparostictica und pleurostictica, oder in die Mistkäfer und Laubkäfer, wenn wir eine annähernde deutsche Bezeichnung von der Lebensweise der Thiere entlehnen wollen. Bei jenen ist die Zunge stets vom Kinne zu unterscheiden, und die Luftlöcher des Hinterleibes sitzen nur in der Verbindungshaut der Rücken- und Bauchhalbringe, die beiden Laden des Unterkiefers der Larven sind frei; bei diesen ist die Zunge häufig hornig und mit dem Kinne verwachsen, aber auch lederartig oder häutig und davon zu unterscheiden, die Luftlöcher des Hinterleibes liegen zum Theil in jener Verbindungshaut (die vier vorderen, lang gezogenen), zum Theil auf den Bauchringen selbst (die drei hinteren, mehr gerundeten), und bei den Larven sind die beiden Laden des Unterkiefers mit einander verwachsen. Um nicht zu ausführlich zu werden, übergehen wir andere Unterschiede zwischen diesen beiden Horden, welche umständlicher auseinandergesetzt werden müßten.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 78.
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