Herkuleskäfers (Dynastes Hercules)

[91] Eine gewisse Berühmtheit durch Größe und Form hat das Männchen des Herkuleskäfers (Dynastes Hercules) erlangt. Dasselbe wird bis 157 Millimeter lang, von denen ein vom Vorderrücken geradeaus gehendes, etwas nach unten gekrümmtes Horn die kleine Hälfte beträgt. Dasselbe, unten mit gelber Haarbürste ausgestattet, bedeckt in der Oberansicht ein zweites aufgerichtetes, dem Kopfe entspringendes Horn von ungefähr zwei Drittel der Länge des ersten. Die beiden Hörner, das obere mit zwei Seitenzähnen nahe der Mitte, das untere mit mehreren an der Innenseite, sind, wie der ganze Körper, glänzend schwarz, nur die hellolivengrünen Flügeldecken behalten diese Grundfarbe fleckenweise bei. Je ein Höcker hinter den Vorderhüften und die Wurzel des Steißes tragen lange, gelbe Haare. Ganz anders das Weibchen: vorn keine Spur von Bewehrung, über und über brauner Filz, matt durch grobe Runzeln auf der Oberseite des Körpers, dessen Farbe nicht in reinem Schwarz erscheint, nur die Spitzen der Flügeldecken sind glatt; es wird bis 91 Millimeter lang. Dieser stattliche Käfer (s. unsere Abbildung) dürfte im tropischen Amerika nicht eben zu den Seltenheiten gehören, wie die europäischen Sammlungen beweisen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 91.
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