6. [139] Unterfamilie: Paederinae.

F. unter dem kurz lappig vorspringenden V.-Winkel der St. über der Basis der OKf. eingefügt, der VR. des K. meist gerade. Endgld. der KfTs. sehr klein, pfriemenförmig, oft nur als spitzes Börstchen am Ende des vorhergehenden Gld. markiert, oft als flache Warze am vorletzten sich undeutlich abhebend. K. stark entwickelt, hinten stark, oft stielförmig abgeschnürt. VSchl. stärker als die hinteren u. meistens mit einem Zahne oder Winkel versehen.


  • Fg. 50. VB. v. Lathrobium bicolor.
    Fg. 50. VB. v. Lathrobium bicolor.

Die Larven stimmen in allen wesentlichen Eigenschaften mit jenen der UFamilie Staphylininae überein.


Uebersicht der Gattungen:


1'' Viertes TrGld. einfach, nicht zweilappig.

2'' Der Hals ist wenigstens 1/4 so breit als der K. VTr. erweitert.

3'' F. gekniet, ihr erstes Gld. lang schaftförmig, so lang als die 4 folgenden zusammengenommen. VSchl. wenig verdickt, aber mit einem Zahn.

110. Cryptobium Mnnh.

3' F. nicht gekniet, ihr erstes Gld. kaum länger als die 2 folgenden zusammengenommen.

4'' Das erste Gld. der HTr. beträchtlich länger als das zweite.

5'' Fld. ohne Punktstreifen.

6'' Die hinteren Schn. aussen weder bedornt, noch langbehaart. Hals schmal, 1/3-1/4 breit als der K.

7'' Augen klein, die Schläfen um vieles länger als die Augen.

116. Medon Steph.

7' Augen grösser, die Schläfen nicht länger als die Augen.

117. Lithocharis Lac.

6' MSchn. aussen mit feinen Dornen besetzt; die HSchn. nicht oder nur mit feinen Härchen bewimpert.

8'' OS. gewölbt, Körper zylindrisch, glänzend, Endgld. der KfTs. als kleiner, gerundeter, warzenartiger Anhang am vorletzten aufsitzend.

111. Dolicaon Lap.

8' OS. abgeflacht, Fld. u. Hlb. dicht punktiert u. meistens matt, Endgld. der KfTs. klein, konisch zugespitzt.

Scimbalium Er.1

5' Fld. mit dichten Punktstreifen, breiter als der Hsch.; die HTr. aus kleinen gedrungenen Gld. bestehend, das erste aber länger als das nächste. Körper Lathrobium-ähnlich.

113. Pseudobium Rey.

4' Das erste Gld. der HTr. nicht länger als das zweite. MSchn. aussen nicht bedornt, aber oft mit langen spärlichen Haaren besetzt.

9'' OS. stark abgeflacht, Hsch. mit horizontal vorgestreckten VWinkeln, VR. daneben flach ausgebuchtet; Klauengld. der HTr. so lang als die 4 vorhergehenden Gld. zusammen.

112. Achenium Curtis.

9' OS. meistens gewölbt, Hsch. mit abgerundeten, niedergedrückten VWinkeln, Klauengld. beträchtlich kürzer als die 4 vorhergehenden Gld. zusammen.

[139] 10'' MSchn. am AussenR. mit einzelnen langen Haaren bewimpert.

114. Lathrobium Grav.

10' Alle Schn. am AussenR. unbewimpert.

115. Domene Fauv.

2' Der Hals ist sehr dünn, stielartig (1/6-1/8 so breit als der K.), Hsch. nach vorne lang u. stark verengt. VTr. nahezu einfach.

11'' Schn. an der Spitze gerade abgestutzt, HTr. schlank, das erste Gld. lang, das Klauengld. etwas kürzer als dieses. K. gross, hinten mehr weniger halbkreisförmig gerundet. VSchl. undeutlich verdickt. Körper grösser.

119. Stilicus Latr.

11' Schn. an der Spitze abgeschrägt; HTr. gedrungen, das erste Gld. länger als das nächste, das Klauengld. etwas länger als dieses. K. parallel oder nach hinten schwach verbreitert, mit abgestutztem HR. VSchl. deutlich verdickt. Körper klein.

118. Scopaeus Er.

1' Viertes TrGld. zweilappig, K. gestielt.

12'' Kleine, lange, schmale Arten. K. gross, länglichviereckig, mit parallelen Schläfen, Wangen vor den Augen lang, parallel, Hsch. wie die ganze OS. gedrängt punktiert, matt.

120. Astenus Steph.

12' Grosse Arten. K. rundlich, mit stark verengten Schläfen, Wangen kurz, Hsch. spärlich punktiert, am Grunde glänzend.

121. Paederus Grav.

Fußnoten

1 Scymbalium grandiceps Rttr. aus Turkestan unterscheidet sich von allen Arten dieser Gattung durch seinen grossen u. breiten K. mit verbreitert gerundeten Backen, kegelförmiges, ziemlich grosses Endgld. der KfTr., vollständig entwickelte Epipleuren u. auffallend gestreckte, schlanke Tr., deren letztes Gld. der HFüsse ein wenig kürzer ist als das erste. Die Epipleuren der Fld. sind vorne breit, bis in die Humeralecke reichend, nach hinten verschmälert, vollständig scharf linienförmig abgegrenzt. Ich gründe auf sie die Gattung Scymbalopsis (nov.) – Die Gattung Scymbalium ist bei uns nicht vertreten; in Oesterreich kommt nur anale Nordm. vor.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1909.
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