Axenfeld, Auguste

[63] Axenfeld, Auguste, Professor der internen Pathologie in der medizinischen Fakultät, Arzt des Hôpital Beaujon zu Paris, war 25. Oktober 1825 zu Odessa geboren, kam nach den in seinem Vaterlande beendigten Schulstudien nach Paris, um Medizin zu studieren, zeichnete sich 1849 und 1854 in den grossen Cholera-Epidemien aus, erhielt dafür zwei Medaillen und am Ende seines Internates, während welches er naturalisierter Franzose wurde, die grosse goldene Medaille der Assistance publique. Er promovierte mit der These: »Des principaux accidents que l'on observe après la trachéotomie chez les enfants atteints de croup« (Paris 1853). 1857 wurde er Professeur agrégé[63] mit der These »Des influences nosocomiales« und ungefähr um dieselbe Zeit auch Hospitalarzt und hatte als solcher Andral in der École de médecine und Rostan im Hôtel-Dieu zu vertreten. Ausser Mitteilungen in der Société anatomique, deren Sekretär er 1855 war, veröffentlichte er eine grössere Arbeit: »Des lésions atrophiques de la moëlle épinière« (Archives générales. 1863, T. II) und einen »Traité des névroses« (der zuerst in Requin's Traité de pathologie interne und 1883 in vermehrter Ausgabe von Henri Huchard erschien). Für die »Conférences historiques faites à la Faculté de médecine de Paris pendant l'année 1865« lieferte er eine interessante Abhandlung über »Jean de Wier et les sorciers«. Zusammen mit Jules Beclard gab er 1867 den wichtigen »Rapport sur les progrès de la médecine en France« heraus. In den letzten vier Jahren seines Lebens war A. hoffnungslos von einem nicht näher aufgeklärten Cerebralleiden befallen, das am 25. August 1876 seinen Tod herbeiführte.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 63-64.
Lizenz:
Faksimiles:
63 | 64
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika

Pagel-1901: Axenfeld, Theodor