Bettelheim, Karl

[161] Bettelheim, Karl, 28. Septbr. 1840 geb., studierte in Wien unter Hyrtl, Brücke, Rokitansky, Skoda, speziell Oppolzer. 1866 promoviert, wirkte B. seit 1868 bis 70 als Assistent des letzteren, seit 1872 als Dozent für interne Medizin; von 1870 bis 78 war er Redakteur der »Mediz.-chirurg. Rundschau«. Später erhielt er auf Billroth's Vermittlung eine Berufung zum Primararzt am Rudolfiner-Hospital. B. starb 27. Juli 1895. Er bearbeitete mit Vorliebe die Pathologie des Herzens und der Gefässe. Von grosser Wichtigkeit sind seine experimentellen[161] Untersuchungen über Mitral-Insufficienz und Herzmechanik nach Kompression der art. coronaria. Unter seinen Publikationen sind weiter hervorzuheben: »Über bewegliche Körperchen im Blute« (Wien. med. Pr. 1868) – »Über einen Fall von Phosphorvergiftung« (Daselbst 1868) – »Ein Fall von Echinococcus cerebri« (Vtljhrschr. f. Psychiatr.) – »Stenose eines Astes der Pulmonalarterie« (Wien. m. Pr. 1869) – »Die Salzsäure-Medication bei Magenkrankheiten« (Das. 1874) – »Bemerkungen zur Diagnose des Magencarcinoms« (Das. 1877) – »Die sichtbare Pulsation der Arteria brachialis, ein Beitrag zur Symptomatologie einiger Erkrankungen der Cirkulationsorgane« (D. Arch. f. klin. Med. 1878) – »Eine neue Bandwurmkur« (Das.) – »Die Anwendung des Mercurius vivus bei Darmstenosen« (Das. 1882) – »Beitrag zur Lehre von der Pneumonia biliosa« (Daselbst 1883). Ausserdem übersetzte B.: R. Lepine's »Pneumonia lobaris« (aus dem Französischen, Wien 1883), ferner Gowers' Handbuch der Erkrankungen des Rückenmarks (aus dem Englischen) und beschrieb »Die Entstehung des zweiten Tones in der Carotis« (Ztschr. f. klin. Med. VI.).

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 161-162.
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