Betz, Philipp Friedrich

Betz, Philipp Friedrich
Betz, Philipp Friedrich

[162] Betz, Philipp Friedrich, in Heilbronn, geb. zu Weinsberg 15. Febr. 1819, erhielt seit 1833 seine Ausbildung in der Chirurgie bei einem Arzt in Gundelsheim a. N., wurde 1838 Militär-Unterarzt in Ludwigsburg, studierte dann seit[162] 1842 Med. in Tübingen, wurde hier 1847 Prosektor bei Arnold, fungierte vorübergehend als Assistenzarzt auf der Klinik von Wunderlich und liess sich, nachdem er eine wissenschaftliche Reise nach Prag und Wien gemacht hatte, 1850 in Heilbronn nieder, wo er noch jetzt als Sanitäts-Rat wirkt. 1851 gründete er den dortigen ärztlichen Verein, 1852 erhielt er die med. Doktorwürde von der Erlanger Fakultät, gründete 1856 seine bekannten »Memorabilien für die Praxis« und übernahm 1864 auch die Herausgabe des »Irrenfreund. Eine psychiatr. Monatsschrift«. 1870 bildete er Sanitätsmannschaften für den Kriegsschauplatz aus und wirkte als Lazarettarzt, wofür er mit mehreren Orden dekoriert wurde. Bei der staatlichen Organisation des ärztlichen Standes in Württemberg wurde er 1876 in den ärztl. Landesausschuss und von diesem zum 2. Vorsitzenden gewählt. In demselben Jahre wurde er auch Vorstand des histor. Vereins in Heilbronn. 1884 wurde er vom Reichsgesundheitsamt als Mitglied der Kommission zur Erörterung der Impffrage nach Berlin einberufen, 1896 wurden ihm aus Anlass seiner 50jähr. Approbationsfeier und 1899 aus Anlass seines 80. Geburtstages mehrere Ovationen bereitet. Die Zahl von B.'s Publikationen ist sehr beträchtlich; die meisten sind in den »Memorabilien« erschienen; die früher abgefassten finden sich in zahlreichen Zeitschriften zerstreut und sind z.T. im älteren biogr. Lex. verzeichnet.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 162-163.
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