Bokai, Johann

[211] Bokai, Johann (ursprünglich Bock geheissen), geb. 27. Mai 1822 in Igló (Ungarn), studierte in Budapest und Wien vornehmlich als Schüler Schöpf-Merei's und wurde 1847 dort promoviert. Seit 1849 wirkte B. als dirigierender Primararzt am Pester Armen-Kinderspital (jetzt das musterhaft eingerichtete Stefania-Kinderspital), seit 1873 als Professor der Kinderheilkunde an der Universität in Budapest und starb nach langwierigem morb. Brightii 20, Oktober 1884. Er schrieb: »Über Retropharyngeal-Abscesse bei Kindern« (Jahrb. f. Kinderheilk., N. F., X.) – »Über Mastdarmpolypen bei Kindern« (Ib. n. F., IV.). Daselbst auch über zellige Verklebungen an den Geschlechtsteilen von Kindern männlichen und zellige Atresie der Schamspalte weiblichen Geschlechts (V.). Ferner »Über Harnsteine bei Kindern« (mit Neubauer im gleichen Bande) und bearbeitete die Krankheiten der männlichen Sexualorgane, der Blase und des Mastdarms im Handbuch der Kinderkrankheiten von Gerhardt (IV. resp. VI.). Endlich war B. seit 1858 Mitarbeiter des Jahrbuches für Kinderheilkunde und Verfasser zahlreicher kleiner Aufsätze in deutschen und ungarischen Journalen. B.'s Bemühungen ist der 1884 vollendete, modernen Anforderungen entsprechende Bau eines Kinderspitals in Budapest zu danken.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 211.
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