Budge

[272] Budge, Zwei deutsche Mediziner, Vater und Sohn. Julius Ludwig B., Dr. med. et philos., ist 6. September 1811 geb., studierte zu Marburg, Berlin, Würzburg, besonders unter Buenger und Schlemm und wurde am 31. Juli 1833 promoviert. 1834 trat B. zuerst in den Wirkungskreis eines praktischen Arztes zu Altenkirchen, dann wurde er Privatdozent, Extraordinarius, Ordinarius in Bonn und zum Ordinarius in Greifswald 1856 für Anatomie und Physiologie berufen. Seine Hauptarbeiten sind folgende: »Bewegung der Iris« (Braunschweig 1855; die in diesem Buche beschriebenen Entdeckungen wurden von der Akademie der Wissenschaften in Paris durch den Prix Monthyon gekrönt[272] und erhielten von der Akademie der Medizin in Brüssel den Preis). Ausserdem sind von Einfluss auf die physiologische und praktische Medizin geworden: »Untersuchungen über den Einfluss des Centralnervensystems auf Bewegung der Blase« – »Über den Verlauf der Gallengänge (Gallencapillaren) in der Leber«. – B. starb 14. Juli 1888. Der Sohn, Albrecht B., zu Bonn 23. August 1846 geb. und in Greifswald 17. Juli 1885 gest., besuchte ausser der dortigen Universität noch Greifswald und Leipzig (Ludwig, His) und wurde Med. Dr. 1870. Seit Herbst 1877 war er Privatdozent für Anatomie in Greifswald und publizierte eine Anzahl Artikel, betreffend die Entwicklung der Wirbelsäule, des Lig. ilio-femorale, die Lymphgefässe von Leber, Niere, Knorpeln, Knochen, den Lymphkreislauf bei Hühnerembryonen und Säugetieren, die Nervenendigung in verschiedenen Teilen, sowie die Anordnung der Blutgefässe in dem sich entwickelnden Knochen. Anfangs 1884 wurde er zum Prof. extraord. ernannt.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 272-273.
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