Erlenmeyer, Friedrich Albrecht

[469] Erlenmeyer, Friedrich Albrecht, als Sohn des Vorigen 9. März 1849 zu Bendorf bei Coblenz geb., studierte in Bonn, Halle a. S., Würzburg (Rienecker), Greifswald, Wien und Berlin und gelangte 1872 zur Promotion. Seit 1873 wirkt er als dirigierender Arzt der Erlenmeyer'schen Anstalten für Gemüts- und Nervenkranke zu Bendorf a. Rh. Seine Dissertation ist »über das cicatricielle Neurom« geschrieben. Er veröffentlichte eine sehr grosse Zahl neurologischer und psychiatrischer Arbeiten sowohl in inwie ausländischen Zeitschriften, ist Mitarbeiter an Hack Tuke's Dictionary of psychological medicine, von Penzoldt und Stintzing's Handbuch der Ther. innerer Krankh. Von seinen grösseren, in Buchform erschienenen Veröffentlichungen seien erwähnt: »Die Schrift; Grundzüge ihrer Physiologie und Pathologie« (Stuttgart, 1879) – »Über statische Reflexkrämpfe«[469] (2. Aufl. Leipzig 1885) – »Die Principien der Epilepsiebehandlung« (Wiesbaden 1886) – »Die Morphiumsucht« (3. Aufl. Neuwied 1887) – »Unser Irrenwesen, Studien und Vorschläge zu seiner Reorganisation« (Wiesbaden 1896) – »Die Entmündigung wegen Trunksucht nach dem B. G. B.« (Coblenz 1899). 1878 gründete er das »Centralblatt für Nervenheilkunde, Psychiatrie und gerichtl. Psychopathologie«, dessen Redaktion er 12 Jahre führte; dann erweiterte er das Blatt zu einer internat. Monatsschrift und vereinigte sich mit Charcot, Obersteiner, Ladame, Lombroso u.a. zu deren Herausgabe, während Kubella die Redaktion übernahm. 1895 gab er mit W. Preyer und Langenbruch die »Handschrift«, Ztschr. für wissenschaftl. Schriftkunde und Graphologie heraus.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 469-470.
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