Freund, Hermann Wolfgang

[546] Freund, Hermann Wolfgang, in Strassburg i. Els., geb. zu Breslau 6. Juni 1859, studierte in Breslau, München und Strassburg, Dr. med. 1882, war erst Assistent bei v. Recklinghausen, dann bei Lichtheim, Schröder und W. A. Freund. Seit 1890 Privatdozent in Strassburg, seit 1894 Direktor der Hebammenschule, seit 1899 Professor e. o. ebendaselbst. F. veröffentlichte eine zusammenfassende Darstellung der Beziehungen der weiblichen Geschlechtsorgane zu anderen Organen, studierte speziell die Beziehungen der Schilddrüse und Brustdrüse zu denselben, ferner mehrfache Arbeiten über die Zerreissung des Uterus und des Scheidengewölbes in der Geburt. Er gab den elektrischen Schröpfkopf zur Erregung von Wehen an und veröffentlichte noch Studien über den[546] Wanderungs-Mechanismus wachsender Eierstockstumoren. Die Erweiterung der Indikation zur Entfernung maligner Eierstocksgeschwülste und die Unterscheidung peritonealer Geschwulstimplantationen von Metastasen rührt ebenfalls von ihm her, ebenso die Einführung des Ichthyols in die Gynäkologie. Mehrfache Arbeiten zur Geschichte der Geburtshilfe, speziell im Elsass, haben F. zum Verfasser.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 546-547.
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