Friedrich, Edmund

[552] Friedrich, Edmund, zu Dresden, geb. zu Bischofswerda 15. April 1826, studierte in Leipzig (hauptsächlich unter Oppolzer), Heidelberg (Pfeufer), Prag (Jaksch), Wien (Oppolzer), wurde 1850 promoviert, ist seit 1850 prakt. Arzt in Dresden, war 1852 bis 55 Hilfsarzt an der Kinderheilanstalt daselbst, 1866 und 1870/71 ordin., resp. Oberarzt in Kriegslazaretten zu Dresden, 1871 Führer des Sanitätszugs des 12. Armeekorps. 1855 bis 87 war F. ständiger Mitarbeiter an Schmidt's Jahrbb. der ges. Med., für die Jahresber. der Wiener Krankenhäuser u.s.w. (»Uebersicht der wichtigeren Beiträge in der engl. u. amerikan. Literatur der J. 1855 bis 63 zur Pathol. u. Ther. der Lungentuberk.« 1867), 1855 bis 71 Mitherausgeber der »Neuen Jahrbb. f. d. Turnkunst« etc., worin zahlreiche Aufsätze und Abhandlungen von ihm enthalten sind, wie er überhaupt vielfach in der Tagespresse für die gesundheitliche, ethische und nationale Bedeutung des Turnens eintrat. Die Ergebnisse durch vielfache Reisen geförderter balneol. und klimatolog. Studien F.'s finden sich in zahlreichen Aufsätzen und Monographien:[552] »Herbstaufenthalt u. Überwinterung Kranker auf den Deutschen Nordseeinseln« – »Über Seeluftkuren bei Asthma und in den Anfängen der Phthise« – »Die deutschen Insel- und Küstenbäder der Nordsee« (Berlin 1888) – »Die holländ. u. belg. Seebäder u. Seehospize« (Ib. 1889). – »Über den Salzgehalt der Seeluft und die therapeut. Verwertung der wirksamen Faktoren der Nordseeluft« (Ib. 1890) – »Die deutschen Kurorte der Nordsee« (Norden u. Norderney 1891); ausserdem Aufsätze balneolog. Inhalts in »Monatsschr. f. prakt. Balneologie«, »B. k. W.«, »Z. f. diät. u. physik. Ther.«. F. ist Mitarbeiter für Balneologie an Eulenburg's »Real-Encyklopädie der ges. Heilkunde«. Noch sei wegen F.'s zahlreicher weiterer Arbeiten auch auf die ältere Quelle (B. L. VI, p. 803) verwiesen.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 552-553.
Lizenz:
Faksimiles:
552 | 553
Kategorien: