Goeschen, Alexander

[607] Goeschen, Alexander, zu Berlin, daselbst 12. März 1813 geb., studierte von 1831 an in Göttingen, wurde 1836 daselbst Doktor, machte das Staats-Examen zuerst in Hannover, dann auch in Berlin, praktizierte kurze Zeit in Dardesheim bei Halberstadt, unternahm 1838 eine wissenschaftliche Reise durch Deutschland und Österreich, liess sich in demselben Jahre in Magdeburg nieder und wurde 1843 Medizinal-Assessor honorarius bei dem Provinzial-Medizinal-Kollegium daselbst. Von 1842 an lieferte er eine Anzahl Artikel für das Encyklopädische Wörterbuch der medizin. Wissenschaften, herausgeg. von der Berliner mediz. Fakultät, ferner für C. C. Schmidt's Encyklopädie der gesamten Medizin, siedelte 1843 nach Leipzig über und führte bis 1849 die Redaktion von »Schmidt's Jahrbüchern der in- u. ausländischen gesammten Medicin« (Bd. XLI bis LXIV), gab 1844 bis 46 auch einen »Jahresbericht über die Fortschritte der gesammten in- und ausländischen Medicin« (auch u. d. T.: C. C. Schmidt's Encyclopädie der ges. Medicin, 2. Supplement-Band) heraus und schrieb: »Die Pflege des menschlichen Körpers, eine allgemeine Diätetik für Laien« (Leipzig 1847). 1848 spielte er in Leipzig eine politische Rolle und auch später gehörte er in politischen Versammlungen durch seine Beredsamkeit und sein festes Auftreten zu den anerkannten Führern. – 1849 siedelte er nach Berlin über und begründete daselbst die »Deutsche Klinik«, die er bis zu seinem, 25. März 1875 erfolgten Tode redigierte. Die von ihm 1866 ins Leben gerufenen »Krit. Blätter f. wissenschaftl. u. prakt. Medicin« erschienen nur in zwei Jahrgängen (1866, 67). Unter seinen sehr zahlreich in der[607] Deutschen Klinik enthaltenen Artikeln sind namentlich die (auch separat erschienenen) Biographien von Hufeland (1863), Hohl, Schönlein u.s.w., sowie die Badeskizzen über Achselmannstein (1865) und Vichy (1865) hervorzuheben. Er war einer der gewandtesten medizinischen Publizisten.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 607-608.
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