Hagen, Ernst Richard

[678] Hagen, Ernst Richard, in Leipzig, in Saalfeld (Sachsen-Meiningen) 9. Oktober 1823 geb., studierte in Berlin, Leipzig und Wien, wurde 1850 promoviert, ist seit 1850 prakt. Arzt in Leipzig, seit 1864 Spezialarzt für Ohren-, Nasen-, Rachen- und Kehlkopfkranke und seit 1865, nachdem er bei seinem Rigorosum zugleich das Examen pro venia legendi gemacht hatte, Dozent an der dortigen Universität für die betr. Fächer. Eine Poliklinik für Ohrenkranke leitete er seit 1864, eine solche für die anderen genannten Kranken seit 1877. 1876 wurde er zum Professor e. o. ernannt. Er übersetzte englische und französ. Werke (Rilliet und Barthez' Kinderkrankheiten; Burgess, Das Klima von Italien u.s.w.) und schrieb: »Praktische Beiträge zur Ohrenheilkunde« (Heft 1 bis 6, Leipzig 1866 bis 69) – »Die Pflege des Ohres im gesunden und kranken Zustande u.s.w.« (Ib. 1867; französ. Übersetzung von Ch. Delstanche Paris 1868) – »Das Ohr und seine Pflege« (Leipzig 1870 und 83) – »Anleitung zur klinischen Untersuchung und Diagnose« (Ib. 1872, 6. Aufl. 1891; engl. Übers, nach der 2. Aufl. von G. E. Gramm, New-York und Philadelphia 1881; italien. Übers. 1873 Padua; span. Übers. 1876, Madrid) nebst mehreren pharmakolog. und therapeut. Schriften und einer Anzahl von Journalartikeln. – 1893 musste er wegen eines unglücklich behandelten Augenleidens die Leitung seiner viel von Kranken und Studenten, sowie von deutschen und ausländischen, englischen, amerikan., französ. japan.[678] Ärzten besuchten Polikliniken aufgeben. Seine Bibliothek schenkte H. der Leipziger Univ.

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Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 678-679.
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