Harbordt, Adolph

[686] Harbordt Adolph, zu Frankfurt a. M., in Gladenbach bei Giessen 22. Okt. 1843 geb., stud. in Giessen, Heidelberg u. Berlin, wurde bei letztgenannter Universität 1867 promoviert mit der Diss.: »Über Amputation mit Erhaltung des Periosts«, war 1868 bis 69 als Assistenzarzt an der[686] Erlenmeyer'schen Irrenanstalt in Bendorf bei Coblenz, 1869 bis 72 Assistenzarzt, von da ab Chefarzt an der chir. Abteilung des Heiliggeisthospitals in Frankfurt a. M., gegenwärtig als Sanitätsrat. Ausser versch. kasuistischen Beiträgen hat H. schon 1889 eine Schiene angegeben zur Behandl. von Oberschenkelbrüchen ohne dauernde Bettlage, ist also der erste gewesen, der die später so vielseitig in Angriff genommene Behandlung von Brüchen etc. in ambulando in Anregung gebracht hat. Auf der Naturforscherversammlung in Heidelberg 1889 u. 90 stellte H. in der chirurg. Sektion einen Patienten mit der Schiene vor. Später hat H.'s damaliger Assistent Liermann (nach Verlassen der Stellung) einige Modifikationen angegeben und in verschiedenen Aufsätzen in Zeitschriften dafür plädiert. Die sogen. Liermann'sche Schiene ist die wenig modifizierte Harbordt'sche Schiene, die H. stets mit gutem Erfolg verwendet.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 686-687.
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