Janny, Julius

Janny, Julius
Janny, Julius

[818] Janny, Julius, in Budapest, geb. 30. März 1842 in Stuhlweissenburg, ging der med. Studien wegen nach Wien, wo er Doktor der Gesamtheilkunde wurde und 1867 als Operateurszögling bei Billroth eintrat. 1869, nach gewonnenem Operateurdiplom, ging er auf 1/2 Jahr zu v. Langenbeck nach Berlin, besuchte die Kliniken d. berühmtesten Chirurgen Londons, Kiels, Leipzigs, Halles, Zürichs, liess sich nach diesen 2jähr. Reisestudien in Budapest nieder, wo er 1872 zuerst bei der k. ung. Staatsbahn als Arzt Verwendung fand, 1873 Adjunkt des städt. Oberphysikus, 1878 Primarchirurg des städt. Barackenspitales, 1882 Privatdozent der allgem. chir. Pathologie und Therapie, 1884 a. o. Mitglied des ung. Landessanitätsrates und Direktor des zum Roten Kreuze gehörigen Elisabethspitals, 1885 Primarchirurg des städt. St. Stephanspitales wurde; 1887 wirkte er 3 Monate lang zugleich als provis. Direktor des Rochusspitales. Seit 1891 k. ung. Landessanitätsrat, 1892 Vizepräsident des Sanitätsrates vom ung. Roten Kreuze, 1895 a. o. Prof., 1898 Ritter des eisernen Kronenordens. Er ist ord. Mitglied der deutschen Gesellsch. f. Chirurgie (1879) und anderer wissenschaftl. Vereine. Er veröffentlichte: »Osteoplast. Versuche von Th. Billroth, Janny und Menzel« (W. m. W. 1868) – »Ovariotomieen« (Orv. Het., 1869) – »Beiträge zur Osteotomie der Röhrenknochen mit besonderer Berücksichtigung der von B. Langenbeck empfohlenen subcutanen Osteotomie« (Ib.[818] 1870) – »Brief aus Zürich« (Ib. 1870) – »Aus der chir. Klinik des Prof. Rose« (Ib. 1870) – »Ein fibröser Rachenpolyp an der Schädelbasis; subperiostale Osteotomie des Nasenfortsatzes des rechten Oberkiefers, Exstirpation mit dem Galvanokauter« (Ib. 1871) – »Chir. Erfahrungen, erworben auf Billroth's Klinik« (Ib. 1871) – »Über ins Kniegelenk eindring. Verletzungg. mit bes. Rücks. auf deren Behandlung« (Ib. 1873) – »Über Enterotomie und Colotomie nebst einem geheilten Falle« (Ib. 1880) – »Über Nervendehnung« (Ib. 1880) – »Über die moderne Wundbehandlung« (Budapest 1880) – »Das rothe Kreuz« (Orv. Het. 1881) – »Beitrag zur Lehre von den Kniescheibenbrüchen mit bes. Rücks. auf die Function des M. quadriceps femoris« (Ib. 1882) – »Beitrag zur Frage von der Operation bei Phosphornecrose und dem Wiederersatze des Kiefers« (Ib. 1885) – »Beiträge zur Operation des im Bruchsacke entstandenen Anus praeternaturalis« (Ib. 1887) – »B. v. Langenbeck« (Nekrol. Ib. 1887) – »Das Elisabethspital 1884–87« (Budapest 1888) – »A. Lumniczer« (Gedenkrede, Budapest 1894) – »Th. Billroth« (Nekrol. Orv. Het. 1894); ferner: »Sammlung, zum Theil Uebersetzung und Ausarbeitung der kleineren Werke Balassa's. Im Auftrage der k. ung. Gesellschaft zur Herausgabe ärztlicher Werke« (Budapest 1874/75) – »Angina Ludwigi« – »Die Krankheiten des Oesophagus« (beides im Handb. der spez. Path. und Ther. der inneren Krankh., III A. belgyogyászat kézikönyve III. Budapest 1896) – »Catarrhus vesicae, cystitis« -»Blasentuberculose. Tuberc. Cystitis« (Ib., V, Budapest 1898).

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 818-819.
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