Niemeyer, Paul

[1209] Niemeyer, Paul, zu Berlin, jüngerer Bruder des vorigen, geb. 9. März 1832 zu Magdeburg, studierte in Halle und Berlin, wo er 1854 mit der Diss.: »De mandibulae ancylosi novaque ejus curatione operativa« Doktor wurde, liess sich zuerst in Neustadt-Magdeburg, dann in Magdeburg nieder, wurde 1875 Privatdozent an der Univ. Leipzig und lebte zuletzt in Berlin, wo er 24. Febr. 1890 starb. Er hat sich durch sein gründliches »Handb. der theoret. u. klin. Percussion und Auscultation« (2 Bde., Erlangen 1868 bis 71) einen Namen gemacht; einen Auszug aus diesem grösseren Werke bildet der »Grundriss der Percussion und Auscultation« (2. Aufl., Ib. 1873; portugies. Übers. v. Felix Pereira, Lissabon 1874). Ferner veröffentlichte N.: »Physikalische Diagnostik« (Erlangen 1874) – »Medicinische Abhandlungen« (3 Bde., Ib. 1872 bis 75). In weiten Kreisen bekannt wurde er durch seine zahlreichen populär-med. und diätetischen Schriften, wie: »Gesundheitslehre des menschl. Körpers« (München 1876) – »Die Lunge« (2. Aufl., Ib. 1876) – »Aerztlicher Rathgeber für Mütter« (Stuttg. 1877) – »Die Sonntagsruhe vom Standpunkte der Gesundheitslehre« (Berlin 1876) u.s.w., in denen er für arzneilose Heilkunde, hygien. Lebensweise, Wasserheilverfahren etc. eintrat.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1209.
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