Pertik, Otto

[1273] Pertik, Otto, in Budapest, daselbst 11. Dez. 1852 geb., war Assistent von Scheuthauer und v. Mihalkovics, dann über 4 Jahre in Strassburg bei Waldeyer und v. Recklinghausen 1. Assistent. Später war er bakteriologisch bei De Bary, R. Koch und im Pariser Pasteur-schen Institute thätig, kehrte nach 7 Jahren nach Budapest zurück, wo er das erste bakteriologische (hauptstädtische) Laboratorium und die zentrale Desinfektionsanstalt gründete, wurde 1886 Prosektor, 1887 Dozent, 1890 Prof. e. o. und 1894 nach dem Tode Scheuthauer's ord. öffentl. Prof. für path. Anatomie und Histologie an der Budapester Univ., 1899 Mitglied der ungar. Akademie der Wissenschaften. P. war Mitherausgeber der[1273] Ziegler'schen Beiträge für pathol. Anatomie und Redakteur des in ungarischer Sprache erscheinenden med. Archivs »Magyar Orvosi Archivum«. Wichtigere Arbeiten: »Myelin und Nervenmark« (in Waldeyer's Archiv) – »Neues Divertikel des Nasenrachenraums« (Virchow's Archiv), ferner eine grosse Publikation über Fettembolie, über Ostermyelitis infectiosa, über Gallengangskrebse, über Cholera (in den Arbeiten des 1894 er hygien. intern. Kongresses), Einleitung zur Lehre der Infektionskrankheiten. Es gelang dem Eifer P.'s, in Budapest seine hervorragenderen Schüler zu einer rastlos thätigen Gruppe zu vereinigen, von denen Krompecher, Nekain, Marschalk's, Haberern, Beck, Krepuska, Winternitz und Preisich durch tüchtige litter. Arbeiten in weiteren Kreisen bekannt wurden.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1273-1274.
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