Szymanowsky, Julius von

[1684] Szymanowsky, Julius von, geb. in Riga 27. Jan. 1829, studierte in[1684] Dorpat 1850 bis 56, hauptsächlich, als Schüler Adelmann's, promovierte 1856, assistierte an der chir. Univ.-Klinik, habilitierte sich 1857 und wurde schon 1858 als a. o. Prof. der Chirurgie und Konsultant am Kriegshosp. von Sveaberg berufen. 1861 siedelte er nach Kiew, zunächst als a. o. Prof. der operativen und Kriegschir., über, bald wurde er zum Prof. ord. ernannt und entwickelte eine ausserordentl. Thätigkeit, starb jedoch schon früh, 13. April 1868. S. war einer der bedeutendsten Chir. Russlands und hat sich auch ausserhalb Russlands durch seine Arbeiten einen grossen Ruf verschafft; er war ein geschickter Techniker, der es verstand, neue Instrumente zu erfinden, die alten zu verbessern. Sein Fleiss in litterar. Leistungen ist hervorragend.[1685] Schon als Assistent verfasste er ein für die damalige Zeit sehr wichtiges Buch: »Der Gypsverband mit besonderer Berücksichtigung der Militärchirurgie« (Leipzig und Petersburg 1857) und gab heraus: »Desmologische Bilder zum Selbstunterricht« (2. Aufl. Reval 1858). Dazu kommt eine grosse Anzahl von Journal-Artikeln (etwa 50 bis 60). S. verfasste ferner in russ. Sprache eine operative Chirurgie (Kiew 1864 bis 65, mit Abbildg., Teil I deutsch u. d. T.: »Handbuch der operativen Chirurgie«, Braunschweig 1870). Besonders erwähnenswert ist die von S. gelieferte »Neue Bearbeitung der Pirogoff'schen Anatomie der Arterienstämme und Fascien« (Leipzig und Heidelberg 1861, mit 50 Taf.).

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1684-1686.
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