Teichmann, Ludwig T.-Stawiarski

[1696] Teichmann, Ludwig T.-Stawiarski, Anatom in Krakau, geb. 16. Sept.[1696] 1823 in Lublin, studierte in Dorpat, Heidelberg und Göttingen, woselbst er 1856 mit der Diss. »Zur Lehre von den Ganglien« Doktor wurde. Schon während seiner Universitätsstudien widmete er sich eifrigst der Anatomie und wurde nach Beendigung derselben Prosektor in Göttingen, erhielt 1856 das Blumenbach'sche Stipendium und bereiste die berühmteren anat. Anstalten und Museen von Mittel- und Nord-Europa, wurde 1859 in Göttingen Privatdozent für Anat. und Physiol., erhielt 1861 den Ruf als Prof. e. o. der pathol. Anat. in Krakau und war seit 1868 daselbst Prof. ord. der deskript. und vergleich. Anatomie, als welcher er sich durch die von ihm bewirkte Erbauung des neuen Anatomiegebäudes (1871) ein dauerndes Verdienst um die dortige med. Fakultät erworben hat. Seit 1872 Mitglied der Krakauer Akad. der Wissensch. und eine Zeit lang ihre Vize-Präses und Vorsitzender der naturwissensch. Klasse, war er seit 1893 emeritiert und starb im Nov. 1895. Von seinen Arbeiten, welche in deutscher und polnischer Sprache erschienen sind, nennen wir: »Das Saugadersystem vom anat. Standpunkte« (Leipzig 1861) und: »Ueber das Hämatin« (Henle und Pfeufer's Zeitschr., 1853 und 57). T. ist der Entdecker der nach ihm benannten Krystalle von Hämatin.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1696-1697.
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