Vleminckx, Jean-François

[1779] Vleminckx, Jean-François, geb. 3. Nov. 1800 zu Brüssel, studierte auf der Univ. Löwen, woselbst er 1822 promovierte, ging alsdann nach Paris, um hier, besonders unter Broussais, sich weiter auszubilden. Nach seiner Rückkehr von Paris widmete er sich der ärztl. Praxis in Brüssel, lieferte zahlreiche Arbeiten für die kürzlich gegründete Bibliothèque médicale, z.B.: »Réflexions sur la force et la faiblesse« (1823) – »Notices sur l'ophthalmie de l'armée, etc.« und gab, im Verein mit C. J. van Mons, einen lebhafte Diskussion veranlassenden »Essai sur l'ophthalmie des Pays-Bas« (Brüssel 1825) und mit demselben: »Considérations sur la coqueluche« (Ib. 1827) heraus. Hervorragenden Anteil nahm er 1830 an der Lostrennung Belgiens von der niederländ. Herrschaft. Er wurde von der provisor. Regierung zum General-Inspektor des Sanitätsdienstes der Armee ernannt, welche Stellung er bis zu seinem Tode bekleidete. Als solcher erwarb er sich grosse Verdienste um die Organisation des belg. Militär-Sanitätswesens und um die Bekämpfung der damals grassierenden Ophthalmie. Später beschäftigte er sich vorzugsweise mit der öffentl. Gesundheitspflege.[1779] Er starb zu Brüssel 18. März 1876. Er war Mitredakteur der Arch. de méd. belge seit 1840, wo sich noch weitere Arbeiten von ihm finden, sowie im Journ. de la méd. belge, Observat. méd. belge, Revue médic. u.s.w.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1779-1780.
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