II, 21. [212.] An Indra.

[27] 1. Dem Allbesieger, der erbeutet alles Gut

an Beute, Glanz, an Männern und an Feldern auch,[27]

Der Rosse, Rinder und Gewässer sich gewinnt,

dem hehren Indra bring' den lieben Soma dar.

2. Dem übermächt'gen, der bezwinget und zerbricht,

dem unbesiegten Sieger, welcher treulich sorgt,

Der viel verschlinget, stürmend, unbezwingbar ist,

dem Allbezwinger Indra bringt Verehrung dar.

3. Der Allbezwinger der die Welt beherrscht, bezwingt,

der mächt'ge Kämpfer wuchs, wie's ihm beliebt, empor,

Der Schatzerbeuter siegreich von dem Volk geehrt;

des Indra Heldenthaten will verkünden ich.

4. Der nimmer weicht, der Held, der schlägt den Tobenden,

der tiefe, hohe, unerreicht an Seherkraft,

Des Müden Wecker, der Vertilger, stark und gross;

an Opfern reich, schuf Indra Morgenroth und Licht.

5. Durch Opfer schafften Heil sich die geschäftigen,

Gebete sendend, weisheitsvoll die strebenden;

Durch Anruf und Verehrung, ihrem Indra hold,

erlangten, Hülfe suchend, Kühe sie und Schatz.

6. Die besten Schätze reich uns dar, o Indra,

des Geistes Einsicht, stetes Glück und Wohlsein,

Der Güter Mehrung und des Leibs Gesundheit,

der Rede Liebreiz und das Glück der Tage.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 27-28.
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