III, 15. [249.] An Agni.

[68] 1. Der du mit weitem Schimmer fernhin strahlest,

verjage Feinde, Hexen, Plagegeister,

Ich sei im Schutz des schirmenden, erhabnen

und in des gerngerufnen Agni Leitung.

2. Sei du bei dieser Morgenröthe Leuchten,

sei uns Behüter bei der Sonne Aufgang;

Begünst'ge unsern Stamm, als wär's dein eigner,

mein Lied, o Agni, aus dir selbst erzeugter.

3.50 Erstrahl', o Stier, du männerschau'nder, rother

in schwarzen Nächten wie in vielen frühern;

O guter, leit und fahr uns über Drangsal,

und lass, o jüngster, Güter uns erstreben.

4. Als unbesiegter Held erstrahl, o Agni,

erobernd alle Burgen sammt den Schätzen,

Schönleitend du, o Wesenkenner, Führer

des ersten, grossen, schutzverleih'nden Opfers.

5. O Sänger Agni, bringe viele sichre

Beschirmung, weiser, auf die Götter achtend,

Und reiches Gut wie ein beladner Wagen

herbei uns und die segensreichen Welten.

6. Lass schwellen, Held, und fördern uns die Schätze,

und Agni du die gabenreichen Welten;

Mit hellem Glanze glänze mit den Göttern,

nicht soll der Menschen Arglist uns umstricken.

(7 = 235, 23.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 68.
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