III, 20. [254.] An Agni (der erste und letzte Vers an alle Götter.)

[71] Dadhikrā (Vers 1. 5), d.h. welcher Thau und Reif wie Milchflocken ausstreut, ist die unter dem Bilde eines Rosses dargestellte Morgensonne.


1. Den Agni ruft mit Spruch der Priester morgens,

das Morgenroth, die Ritter, den Dadhikra;

Die lichten Götter mögen uns erhören,

sie, die vereint die Opferfeier wünschen.

2.51 Drei Kräfte hast du, Agni, drei der Sitze,

drei reichgefüllte Zungen, Rechtentsprossner,

Drei Leiber auch, den Göttern angenehme,

durch die behüt nah weilend unsre Lieder.

3. O Agni, viele Namen, Wesenkenner,

sind dir, o Gott, unsterblicher Beherrscher;

In dich gelegt ist viele Kunst der Weisen,

o Allbeleber, Herr begehrter Sippe.

4. Wie Bhaga ist der Götterstämme Führer,

Gesetzbeschirmer der gerechte Agni,

Der Feinde Tödter, ein allreicher Spender,

den Sänger fahr er über alles Unheil.

5. Dadhikra, Agni und die Göttin Uschas,

Brihaspati und Savitar, den Gott, auch,

Die Ritter, Mitra-Varuna und Bhaga,

die Vasu's, Rudra's, die Aditja's ruf' ich.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 71.
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