|
Die Verse 8 und 24 sind, wie Inhalt und Versmass zeigt, später eingeschaltet. Die Sage, Vers 9-11, bezieht sich auf die Vertreibung der grosserscheinenden Morgenröthe durch das Gewitter oder durch die Sonne (206.) Die Sage von dem Sohne der Unvermählten (Vers 16) empfängt durch die Parallele (315, 9) wenig Licht. Die Verse 17 und 18 scheinen zusammenzuhängen: die Nichtarier Turvaça Jadu führt Indra trocken über den Strom und schlägt jenseit desselben die beiden Arier.
1. Kein höh'rer ist als Indra du,
kein besserer, o Vritrafeind,
Ja, keiner ist auch nur wie du.
2.117 Dir rollen gleich wie Räder nach
die Menschenstämme allzumal,
Als gross wirst immer du gerühmt.
3. Denn auch die Götter allesammt
besiegten, Indra, nimmer dich,
118Als Tag und Nacht du Feinde schlugst.
4. Als Indra den Bedrängten du,
dem Kutsa, da er kämpfte einst,
Das Rad, die Sonne, hast umhüllt.
5. Als die ergrimmten Götter du
bekämpftest, alle du allein,
Und Indra du die Streiter schlugst.
6. Als du den Sterblichen zum Heil
die Sonne, Indra, triebst zum Lauf,
Ihr Ross durch Kräfte fördertest.[136]
7.119 Wie warst auch da, du Vritraheld,
o starker, ganz von Zorn entbrannt,
Als du den Dämon niederschlugst.
9. Des Himmels Tochter, Indra, hast
du grosser, die sich gross erschien,
Die Morgenröthe du zermalmt.
10. Von ihrem Wagen stürzte sie
voll Angst, von dem zerbrochenen,
Als ihn der Held zu Boden stiess.
11.120 Es lag nun dies ihr Fuhrwerk da
zerbrochen ganz und sielenlos,
Sie selber floh ins Weite fort.
12. Den Strom Vibali, der das Land
weit überschwemmte, engtest du,
O Indra, ein mit weiser Kunst.
13. Und auch des Çuschna Eigenthum
ergriffest du mit kühnem Muth,
Als seine Burgen du zerbrachst.
14. Kaulitara, den Dämon auch
und Çambara, die stürztest du,
O Indra, von des Berges Höh'.
15. Und hunderttausend Mannen auch
und fünf des Dämons Vartschin schlugst
Wie Rades Felgen du entzwei.
16. Und jenem ausgestossnen Sohn
der Jungfrau theilte Indra zu
Der Sprüche Kraft, der mächtige.
17. Und beide, Turvaça, Jadu
fuhr Indra unbenetzt hindurch,
Er, der's versteht, der starke Held.
18. Und Arna und Tschitraratha,
die Arjer, schlugest Indra du
Jenseit der Saraju sogleich.
19. Und zwei Verlassne führtest du,
den Blinden, Lahmen, Vritrafeind,
Nichts gleichet dieser deiner Gunst.
20. Für Divodasa, der ihm dient',
zerbrach der Burgen hundert er,
Indra, die felsgemauerten.
21. Für den Dabhiti tödtete
Dämonen dreissigtausende
Mit Schlägen Indra und mit List.
22. So bist du Vritratödter auch
der eine Hirt, o Indra, du,
Der alle Welt zugleich bewegt.[137]
23. Und welche starke Indrathat
du, Indra, noch vollbringen willst,
Die hindre heute keiner dir.
Buchempfehlung
Das 1900 entstandene Schauspiel zeichnet das Leben der drei Schwestern Olga, Mascha und Irina nach, die nach dem Tode des Vaters gemeinsam mit ihrem Bruder Andrej in der russischen Provinz leben. Natascha, die Frau Andrejs, drängt die Schwestern nach und nach aus dem eigenen Hause.
64 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
424 Seiten, 19.80 Euro