B. Bitte um Vertilgung der Frevler und Lügner.

[381] 8. Wer mich, wenn ich nichts arges denkend wandre,

mit lügenhaften Zornesworten anfährt;

Wie Wasser; das mit hohler Hand gefasst wird,

sei nichtig er, der nicht'ges spricht, o Indra.

9. Wer den, der arglos redet, tückisch anfällt,

den glücklichen beschädiget mit Absicht,

Den soll der Schlange Soma überliefern

und in den Schooss des Untergangs ihn setzen.

10. Wer uns die Kraft des Trunks verdirbt, o Agni,

der Ross und Rinder und der eignen Leiber,

Der fall in Noth, der Feind, der Dieb, der Räuber,

der mög' verkümmern an sich selbst, an Kindern.

11. Verkümmern mög' er an sich selbst, an Kindern,

tief lieg' er unter den drei Erden allen;

Verschrumpfen möge dessen Macht, o Götter,

der uns bei Tag, bei Nacht zu schaden trachtet.

12. Der weise Mann weiss klar zu unterscheiden,

wenn wahre Red' und Lüge sich bekämpfen;

Was wahr ist, was das bessere von beiden,

das fördert Soma, Unwahrheit vertilgt er.

13.376 Nicht wahrlich liebt den falschen Heuchler Soma,

noch den, der Herrschaft trügerisch behauptet;

Er schlägt den Nachtgeist und er schlägt den Lügner;

sie beid' erliegen unter Indra's Andrang.

14.377 Wenn, Agni, ich ein falscher Spieler wäre,

wenn heuchlerisch die Götter ich verehrte; –

Doch warum zürnst du uns, o Wesenkenner?

die Lügenredner lass ins Elend stürzen.

15.378 379 Heut will ich sterben, wenn ich Zauber übte,

und wenn ich quälte eines Menschen Leben,

Drum gehe seiner Freunde der verlustig,

der lügnerisch mich einen Zaubrer nannte.

16.380 Der mir dem reinen »Zaubrer bist du« sagte,

der selbst ein Unhold »heilig bin ich« prahlte,

Den tödte Indra mit der grossen Waffe,

tief unter alle Wesen sink er nieder

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 381.
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