VIII, 66. [686.] An Indra.

[495] Zu Vers 1-3 vgl. 665, 4-6.


1. Als er geboren, fragte so

die Mutter der vielwirkende:

»Wer ist gewaltig, wer berühmt?«

2. Da nannte ihm die kräftige

die Spinnenbrut Ahiçuva:

»Die mögest fällen du, o Sohn.«

3. Sie schlug, wie Speichen in das Rad,

der Vritratödter mit dem Keil,

Da war der Dämontödter gross,


4.496 In einem Zuge trank er dann

wol dreissig Seen auf einmal,

Die Somaschalen Indra aus.

5. Im bodenlosen Raum der Luft

durchbohrte den Gandharven er,

Den Betern Indra zum Gewinn.

6. Die gare Speise rettend schoss

nun Indra aus der Wolkenkluft

Den wohlgezielten Pfeil hervor.


7. An hundert Spitzen hat dein Pfeil,

und tausend Federn er allein,

Den Indra du dir zugesellt.[495]

8. Mit diesem bring den Sängern du

den Männern Speise und den Fraun,

Wenn Ribhustarker du erstehst.

9. All diese höchsten Thaten hast

in reicher Fülle du vollbracht,

Das Feste schützest du voll Lust.

(10. 11. siehe Anhang.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 495-496.
Lizenz: