VIII, 83. [703.] An die Maruts und andere Götter.

[510] In Vers 1 und 2 ist die Priçni, die Mutter der Maruts, als die Weltkuh aufgefasst, die alles in Bewegung setzt und in deren Schoosse Sonne, Mond und Sterne befestigt sind.


1. Die Kuh, die nach der Nahrung lechzt,

der reichen Maruts Mutter trinkt,

Zum Ziehn der Wagen angeschirrt.[510]

2. In deren Schoosse all ihr Werk

die Götter wohl befestigen

Und Sonn' und Mond, um recht zu sehn.

3. Drum laden unsre Sänger auch,

die treugesinnten alle, stets

Die Marutschar zum Somatrunk.


4. Der Soma hier ist ausgepresst,

es trinket ihn die Marutschar,

die Ritter auch den glänzenden.

5. Den reinen, der drei Sitze hat,

der Kinder schafft, ihn trinken stets

Varuna, Mitra, Arjaman.

6. Und Indra auch berausche nun

nach Lust am milchgemischten Trank

Früh morgens wie ein Priester sich.


7. Was regten sich die glänzenden?

die reingesinnten strömen hin

Wie Wasser durch der Feinde Schar.

8. Wie find' ich heute eure Gunst,

die ihr erhabene Götter seid,

Und wunderherrlich selbst erstrahlt?

9. Die alle Lichter ausgespannt

des Himmels und des Erdenraums,

Die Maruts lad' ich ein zum Trunk.


10. Euch reingesinnte ruf' ich nun,

o Maruts, von dem Himmel euch,

Zum Trunke dieses Soma's her.

11. Sie, welche beide Welten nun

gestützt, die Maruts, rufe ich

Zum Trunke dieses Soma's her.

12. Ich rufe nun die Marutschar,

die starke, die auf Bergen wohnt,

Zum Trunke dieses Soma's her.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 510-511.
Lizenz: