I, 147. An Agni.

[150] Vers 3 ist gleich 300, 13.


1. Wie dienten dir die leuchtenden, o Agni,

durch des Lebend'gen Labung dich entflammend,

Als sich die Götter, Kind und Enkel schenkend,

ergötzten am Gesang des Gottesdienstes?

2. Auf diese meine Rede acht' o jüngster,

die sehr erfreut, o Herr, die vorgetragne;

Der eine hasst dich und der andre liebt dich;

ich, Agni, rühm' dich selbst, als dein Verehrer.

3. Den Mamateja schützten deine Hüter,

den Blinden, sehend, vor Gefahr, o Agni,

Der alles weiss, beschütze hier die Frommen;

auch schadensücht'ge Feinde schaden nimmer.

4. Wer uns, o Agni, Schaden thut durch Falschheit,

der feindgesinnte, tückisch, voller Bosheit,

Auf den soll fall'n die Wucht des eignen Fluches,

durch seine Schmähung mög' er selbst sich schäd'gen.

5. Und vor dem Mann, der wissentlich, o starker,

beschäd'gen will den Sterblichen durch Falschheit,

Vor dem beschirm den Sänger, o gepriesner;

lass nimmer, Agni, uns in Noth gerathen.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 150.
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