IX, 6. [718.]

[190] 1. Mit munterm Strome riesele,

o Soma, durch die Wolle hin,

Uns liebend und den Göttern hold.

2. Den starken Rauschtrank ströme du

den Indra rufend, Indu, her

Und schnelle Rosse uns herbei.

3. Und ströme diesen ersten Trank,

gepresster, durch die Seihe her,

Und Gut und Nahrung uns herbei.

4. Ihm strömten Indu-Tropfen nach,

wie Wasser an dem Felsenhang;

Geklärt erreichten Indra sie.

5. Ihn, welchen wie ein schnelles Ross

die zehn Jungfrauen reinigen,

Der durch die Seihe hüpft ins Holz,

6. Den milchgemischten Trank ergiess,

der wie ein Stier mit Kühen eilt,

Den Göttern bring' er Rausch beim Mahl.

7. Dem Gotte Indra rieselt zu

im Strom der Gott, der Somasaft,

Damit er nähre seine Kraft.

8. Als Opfers Seele rieselt er

in Eile, der gepresste Trank,

Er schützt die alte Seherkraft.

9. Den Indra liebend, so geklärt,

zum Mahle, Rausch erregendster,

Nimmst du die Lieder in dich auf.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 190.
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