X, 27. [853.] Fragment eines Gesprächs zwischen Indra und dem Dichter.

[314] Versuchsweise habe ich noch Vers 10 hier angereiht.


1.316 »Ich sollt', o Sänger, wirklich mich bedenken,

ob ich dem helfen soll, der presst und opfert?

Ich schlage los auf jeden, der nicht Wort hält,

die Wahrheit beugt, den ränkevollen, kargen.«

2.317 Wenn ich sie nur zum Kampf zusammentriebe,

die Gottesleugner, die so frech sich brüsten,

Ich wollt' daheim den fetten Stier dir braten,

zwei Wochen lang dir starken Trank ergiessen.

3.318 »Ich kenne den nicht, der zu mir so spräche,

nachdem im Kampf die Bösen ich geschlagen;

Ja, wenn sie sehn, wie wüthend das Gefecht geht,

geloben sie mir auch wol zwei der Stiere.

4.319 Nur wenn ich noch in fremden Fernen weile,

sind sie bereit viel Gutes mir zu schenken, –

Ich will den reichen Knicker elend machen,

am Fuss ihn packen und am Fels zerschmettern.[314]

5. In tiefer Schlucht auch kann mich niemand hemmen,

nicht hohe Berge hindern meine Pläne;

Vor meinem Toben bebet selbst der taube,

ja, täglich fliegt auf meiner Bahn der Staub auf.«

6. Sieh hier die Knicker, sieh die Brühetrinker,

die Indrafeinde für den Pfeil geeignet,

Die deinen Freund, den eifervollen hassen,

lass über diese deine Räder rollen.

10. »Vernimm nun hier auch meine wahre Rede;

die Menschen und ihr Vieh will ich vertreiben;

Der hier mit Weibern wider mich, den Stier, kämpft,

dess Habe will ich ohne Kampf vertheilen.«

(7-9. 11-24 siehe Anhang.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 314-315.
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