B. Gedanken über die Entstehung der Welt.

[319] Die Kuh (Vers 6), die durch den höchsten Gott (ásura) geschaffen ist, gebiert (V. 10) den ersten Sohn (den Himmel?) und verschlingt dann den Baumstamm, nach dem im V. 7 gefragt war. Das Ganze ist dunkel gehalten.


6.327 Es dehnte weit sich diese seine Huld aus;

die erste Kuh entstand durch seine Fülle,

Die in dem Sitz des höchsten Gottes wohnen,

die werden, auch versorgt in gleicher Pflege.

7. Welch Wald war es, und welches war der Baum doch,

aus dem sie Erd' und Himmel zimmernd bauten,

Die beide stehn, nicht altern ewig dauern,

indess der Tage viel und Morgen schwinden?

8. Nichts ist so gross, nichts anderes ist grösser,

er ist der Stier, der Himmel trägt und Erde;

Die Seihe macht der mächt'ge, sich zur Decke,

wenn wie die Sonne ihn die Stuten fahren.

9.328 Dem Pfeile gleich durchdringt der Erde Sitz er,

zerstreut die Wesen wie der Wind den Nebel,

Und ausgeschmückt wie Varuna und Mitra

liess Licht er strahlen, wie im Walde Agni.

10. Als kaum belegt zuerst gebar die Weltkuh,

schuf selbst sich pflegend, wankend sichern Gang sie,

Und als der Aeltern erster Sohn erzeugt war,

verschlang die Kuh den Stab, nach dem sie fragen.

(11. siehe Anhang.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 319.
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