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[358] Dakscha (Vers 4), d.h. die Kraft, und Aditi, d.h. die Unendlichkeit, entspringen gegenseitig auseinander. Des Eies Sohn (V. 8. 9), d.h. der Vogel, ist die Sonne, die hier als achter Sohn der Aditi aufgefasst wird, den sie bald (beim Sonnenuntergang) wegwirft, bald (bei Sonnenaufgang) wieder hervorholt. Das Lied ist, wie alle kosmogonischen, spätern Ursprungs.
1.375 Der Götter Ursprung wollen wir
verkünden mit Bewunderung
In Sprüchen nun, gesagt für den,
der sie erschau in spätrer Zeit.
2.376 Brahmanaspati schweisste da
dies All zusammen wie ein Schmied,[358]
Zur ersten Götterzeit entsprang
aus dem Nichtseienden das Sein.
3.377 Aus dem Nichtseienden entsprang
zur ersten Götterzeit das Sein;
Der Welten Räume gingen dann
hervor aus der Gebärerin,
4.378 Die Welt aus der Gebärerin,
der Welten Räume aus der Welt,
Dakscha entsprang aus Aditi,
aus Dakscha wieder Aditi.
5.379 Denn sie, die deine Tochter ist,
o Dakscha, Aditi entsprang,
Ihr nach entsprang der Götter Schar,
die seligen Unsterblichen.
6. Als dort ihr standet in der Flut,
o Götter, wohl befestiget,
Da flog von euch der dichte Staub
hinweg gleichwie vom Tanzenden.
7. Als dann wie starke Herrscher ihr,
o Götter, schwellen liesst die Welt,
Da hobt die Sonne ihr hervor,
die in dem Meer verborgen lag.
8. Acht Sähne sind's der Aditi,
die ihrem Leib entsprungen sind;
Den Göttern führt' sie sieben zu
und warf hinweg des Eies Sohn.
9. Sieb'n Söhne führte Aditi
dem alten Götterstamme zu;
Bald zur Geburt, zum Tode bald
bracht wieder sie des Eies Sohn.