X, 81. [907.] An Viçvakarman, den Allvollbringer.[363] 385 386

1. Der weise Priester, der in alle Wesen

sich niederliess als unser Vater opfernd,

Ging ein zuerst in diese untern Räume,

nach Schätzen strebend durch Gebet der Menschen.

2. Was war der Standort, was der feste Haltpunkt,

an welchem Orte war's, auf welche Weise,

Von wo die Erde schuf der Allvollbringer

der alles schaut, mit Macht den Himmel aufthat?

3. Er der sein Auge hat an allen Orten,

und überall den Mund, die Arm' und Füsse,

Der eine Gott mit Armen und mit Schwingen

schweisst Erd' und Himmel er zusammen schaffend.

4. Was war der Wald, und was war jener Baum doch,

aus dem sie Erd' und Himmel schön gezimmert?

Mit eurem Geiste forscht danach, ihr weisen,

worauf er stand, als er die Welten stützte.[363]

5. Wo deine höchsten, wo die tiefsten Stätten,

wo deine mittelsten, o Allvollbringer,

Das zeig beim Opfer, göttlicher, den Freunden,

du starker, bring' den eignen Leib zum Opfer.

6. O Allvollbringer, durch das Opfer wachsend,

bring' Opfer selbst dem Himmel und der Erde,

Lass andere Menschen rings in Thorheit irren,

bei uns hier sei er unser mächt'ger Herrscher.

7. Lasst uns den Herrn des Lieds, den Allvollbringer,

den Mutherreger heut beim Kampfe rufen,

Er höre freundlich alle unsre Lieder,

allsegnend, uns zum Heile herrlich wirkend.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 363-364.
Lizenz: