X, 82. [908.] An Viçvakarman.[364] 387

Das Lied ist gekünstelt und absichtlich dunkel gehalten.


1. Der Lichtwelt Schöpfer, er von weisem Geiste,

erschuf die Welten, die in Flut versenkten,

Als festgesteckt zuerst die Grenzen waren,

da breitete sich Himmel aus und Erde.

2. Der Allvollender, er der weise, grosse

war Schöpfer, Ordner, herrlichste Erscheinung;

Der Menschen Wünsche freun sich der Gewährung,

wo mehr als sieben Seher gilt der eine.

3. Der unser Vater ist, Erzeuger, Schöpfer,

der alle Stätten kennt und alle Wesen,

Zu ihm, der einzig Göttern gibt die Namen,

gehn hin die andern Wesen ihn zu fragen.

4. Durch Opfer führten ihm die alten Seher

als Sänger Schätze zu in reicher Fülle,

Die in dem dunklen und dem hellen Dunste,

da er sich senkte, diese Wesen schufen.

5. Was jenseit dieses Himmels, dieser Erde,

was jenseit der lebend'gen Götter da ist,

Welch ersten Urkeim nahmen auf die Wasser,

in dem die Götter alle sich beschauten?

6. Die Wasser nahmen auf den ersten Urkeim,

in dem die Götter alle sich beschauten,

Der einzig lag im Schooss des ungebornen,

in dem verborgen alle Wesen ruhten.

7. Nie seht ihr den, der diese Welt erzeugte,

ein andres nur erscheint in eurer Nähe;

Gehüllt in Dunkel, unverständlich redend,

des Seins geniessend gehn dahin die Dichter.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 364.
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