Vāl. 1. [1018.] An Indra.

[435] 1. Den Indra will ich preisen euch,

der vieles schenkt nach seiner Art,

Den mächtigen, der seine Sänger reich an Gut

mit tausenfachem Schatz erfreut.

2. Gleich hundertschneid'gem Pfeile dringt er kühnlich vor,

und schlägt des frommen Mannes Feind,

Wie des Gebirges Wasserbäche schwellen an

die Gaben dess, der viele nährt.


3. Dich, Indra, füllen Tränke an

wie Wasserflut den Heimat-See,

Gepresst berauschend dich, o blitzbewehrter Held,

zum Schenken dich, o Liederfreund.

4. Den schwellenden, den starken, unvergleichlichen,

den süssesten der Tränke trink;

Und streue dann durch Rausch erfreut uns Schätze aus,

so wie der Mühlstein streut das Mehl.
[435]

5.456 Komm schnell zu unserm Soma her,

gespornt von Pressern wie ein Ross,

Den, schöpferischer Indra, Milch dir süss gemacht,

und Gaben bei des Kanva Stamm.

6.457 Wie starkem Helden nahten wir anbetend dir,

dem reichen, dem's nie fehlt an Gut,

Gebete strömen blitzbewehrter Indra dir,

wie reich an Wasser rinnt der Quell.


7. Wenn du bei einem Opfer jetzt,

und wenn du auf der Erde weilst,

So komm von da zu unserm Opfer hochgesinnt,

mit starken Rennern, starker du.

8. Beweglich sind die goldnen Renner, die du hast,

die vorwärts dringen wie der Wind,

Mit denen rings den Stamm des Manus du umfährst

und rings das All der Sonne gleich.


9. So grosse rinderreiche Gunst

begehren, Indra, wir von dir,

Wie, mächtiger, dem Medhiatithi du halfst,

und dem Nipathiti im Kampf.

10. Wie, mächtiger, dem Kanva, Trasadasju du,

dem Paktha und Daçavradscha,

Wie, Indra, dem Goçarja und Ridschiçvan du

geschenkt hast Gut an Gold und Rind.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 435-436.
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