Die zwei Arten des Wissens

[163] Diese beiden sind verschieden und gehen weit auseinander: das Nichtwissen und das, was man als ›das Wissen‹ kennt.

Du, Naciketas, dünkt mich, verlangst nach dem Wissen. Nicht hat dich reichliches Wünschen darum gebracht.

Die Selbstklugen wandeln tief im Nichtwissen und dünken dabei sich gelehrt. Sie laufen in ihrer Verblendung wild umher wie Blinde, die ein Blinder führt.

Der Gedanke an das Jenseits kommt dem Einfältigen nicht, der ist unbesonnen und durch des Besitzes Verblendung verblendet. ›Nur ein Diesseits gibt es, kein Jenseits‹, so prahlt er und verfällt immer wieder meiner Gewalt1.

1

Weil er immer wieder geboren wird.

Quelle:
Upanishaden. Altindische Weisheit aus Brâhmanas und Upanishaden. Düsseldorf/Köln 1958, S. 163.
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