25. Sorgfalt

[140] Wer an hoher Stelle weilt und nicht willkürlich ist, wer sich an die Arbeit macht mit Besorgnis, dem wird es selten mißlingen.

Wer unter Sorgen an die Arbeit geht, dem wird die Arbeit später Lust machen; wer lustig an die Arbeit geht, dem wird die Arbeit später Sorge machen.

In alter Zeit hat der Himmelssohn bei Sonnenaufgang an die Gegenden innerhalb der vier Meere gedacht unter Furcht und Zittern, nur besorgt, ob er auch imstande sein werde, sie in Ordnung zu halten. Die Fürsten dachten bei Sonnenaufgang an das Land innerhalb ihrer vier Grenzen unter Furcht und Zittern, nur besorgt, sie möchten es verlieren. Die Adligen dachten bei Sonnenaufgang an ihr Amt unter Furcht und Zittern, nur besorgt, ob sie ihm auch gewachsen sein würden. Die gewöhnlichen Bürger dachten bei Sonnenaufgang an ihre[140] Arbeit unter Furcht und Zittern, nur besorgt, daß sie sich strafbar machen könnten. Wer an die Arbeit geht unter Furcht und Zittern, dem wird sie selten mißlingen.

Quelle:
Li Gi. Düsseldorf/Köln 1981, S. 140-141.
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