5. Die Ordnung des Unterrichts

[168] Beim Beginn des Unterrichts in der Hohen Schule tragen die Lehrer Ledermützen und opfern Kräuter, um ihre Ehrfurcht vor dem Weg zu zeigen.[168]

Sie lassen die drei ersten Stücke der kleinen Feieroden singen, um den Anfang offiziell zu gestalten.

Beim Eintritt in den Lehrsaal werden auf ein Trommelzeichen die Bücherkästen geöffnet, um Pünktlichkeit der Arbeit zu bewirken.

Stock und Rute, die beiden, dienen dazu, die Zucht zu erhalten.

Vor dem Orakel für das große Opfer wird die Schule nicht besichtigt, um den Sinn der Schüler frei zu lassen.

Man gibt den Schülern die Anschauung, aber erklärt nicht, um ihre Aufmerksamkeit zu fesseln.

Die Jungen dürfen zuhören, aber nicht fragen, um beim Unterricht keine Stufen zu überspringen.

Diese sieben Dinge sind die großen Regeln der Lehrenden.

Es steht geschrieben: »Der Beamte soll stets die Arbeit voranstellen, der Gelehrte soll stets die Gesinnung voranstellen.« Ist damit nicht eben das gemeint?

Quelle:
Li Gi. Düsseldorf/Köln 1981, S. 168-169.
Lizenz: