III. Sankt Max

[101] »Was jehen mir die jrinen Beeme an?«

Der heilige Max exploitiert, »verbraucht« oder »benutzt« das Konzil dazu, einen langen apologetischen Kommentar »des Buches« zu geben, welches kein anderes Buch ist als »das Buch«, das Buch als solches, das Buch schlechthin, d.h. das vollkommene Buch, das Heilige Buch, das Buch als Heiliges, das Buch als das Heilige – das Buch im Himmel, nämlich »Der Einzige und sein Eigenthum«. »Das Buch« war bekanntlich gegen Ende 1844 aus dem Himmel herabgefallen und hatte bei O. Wigand in Leipzig Knechtsgestalt angenommen. Es hatte sich so den Wechselfällen des Irdischen Lebens preisgegeben und war von drei »Einzigen«, nämlich von der geheimnisvollen Persönlichkeit Szeliga, von dem Gnostiker Feuerbach und von Heß angegriffen worden. So erhaben der heilige Max auch als Schöpfer in jedem Augenblick über sich als Geschöpf wie über seine sonstigen Geschöpfe ist, erbarmte er sich dennoch seines schwachen Kindleins und stieß zu seiner Wehrung und Sicherstellung ein lautes »kritisches Juchhe« aus. Um sowohl dies »kritische Juchhe« wie die geheimnisvolle Persönlichkeit Szeliga in ihrer ganzen Bedeutung zu ergründen, müssen wir hier einigermaßen auf die Kirchengeschichte eingehen und »das Buch« näher betrachten. Oder um mit Sankt Max zu sprechen: Wir wollen »an dieser Stelle« eine kirchengeschichtliche »Reflexion« über den »Einzigen und sein Eigenthum« »episodisch einlegen«, »lediglich darum«, »weil uns dünkt, sie könne zur Verdeutlichung des Übrigen beitragen«.

»Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, daß der König der Ehren einziehe. – Wer ist derselbe König der Ehren? Es ist der ›Feldherr‹, stark und mächtig, ›der Feldherr‹, mächtig im Streit. Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, daß der König der Ehren einziehe. – Wer ist derselbe König der Ehren? Es ist der Herr Einzige, Er ist der König der Ehren.« (Ps[alm] 24, 7-10.)[101]

Quelle:
Karl Marx, Friedrich Engels: Werke. Berlin 1958, Band 3, S. 101-102.
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