Priameln

[588] Priameln (v. lat. Praeambulum), eine Art kurzer volksmäßiger gnomischer Dichtungen in Reimen von eigentümlicher Form, welche letztere darin besteht, daß auf eine Reihe von gleicheingeleiteten Vordersätzen od. Subjecten ein zu ihnen insgesammt gehöriger kurzgefaßter Nachsatz od. Prädicat eintritt, mit welchem der Spruch wie mit einer epigrammatischen Spitze schließt. Die Dichtgattung findet sich in einzelnen Beispielen schon im 12. Jahrh., z.B. vom Spervogel, war bes. im 14. u. 15. Jahrh. sehr beliebt u. bis in das 16. Jahrh. üblich. Sehr viele P. weltlichen u. geistlichen Inhalts hat unter[588] And. Hans Rosenblüt gedichtet. Viele Beispiele in Eschenburg's Denkmälern, Bremen 1799.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 588-589.
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