Bahnachse

[366] Bahnachse oder Bahnmittellinie (centre line; axe du chemin de fer; asse della ferrovia) wird jener ununterbrochene Linienzug genannt, der die geometrische Mittellinie einer Bahnstrecke darstellt. Die B. ist bei eingleisiger Bahn die Mittellinie zwischen den beiden Fahrschienen, bei zweigleisiger Bahn und parallelen Gleisen die Mittellinie zwischen den äußersten Fahrschienen u.s.f. Bei eingleisigen Strecken wird mitunter in den Stationen ein sog. Achsensprung angeordnet, um an beiden Stationsenden gerade Einfahrten zu erhalten. Infolge dieser Anordnung springt die B. auf ein Parallelgleis über (vgl. hierzu die Abb. 210 und 211 des Artikels Bahnhöfe). Wenn bei zwei- oder mehrgleisigen Strecken stellenweise die parallele Lage der Gleise verlassen werden muß, so kann auch hier eine Mittellinie als B. angenommen werden, besser ist es aber, mittels Achsensprungs die Achse eines der Hauptgleise für diesen Teil der Strecke zur B. zu machen. Auf die B. beziehen sich die Angaben des Längenprofils einer Bahnlinie und hat auch die Messung der Bahnlänge (s.d.) stets in der B. zu erfolgen.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 1. Berlin, Wien 1912, S. 366.
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