Eisenbahnkunde

[80] Eisenbahnkunde, der Inbegriff des gesamten auf Theorie und Erfahrung beruhenden Wissens in bezug auf das Eisenbahnwesen (Entstehung, Bau, Betrieb, Verwaltung und sonstige Verhältnisse der Eisenbahnen). Die E. hat die Aufgabe, die Erfahrungen über das Eisenbahnwesen zu sammeln, zu ordnen und in ein System zu bringen sowie auf Grund der gesammelten Erfahrungen bei der ferneren Gestaltung und Entwickelung des Eisenbahnwesens anregend, leitend und ratend tätig zu sein; sie ist keine einheitliche Wissenschaft, sondern eine durch verschiedene Methoden gewonnene Summe von Kenntnissen. Als einzelne Zweige der E. sind hervorzuheben: die Eisenbahngeschichte, -Geographie und -Statistik, das Eisenbahnrecht, die Eisenbahntechnik und -Betriebslehre, die Eisenbahnverwaltungs- und -Wirtschaftslehre u.s.w. Mit Rücksicht auf den Umfang und die Verschiedenartigkeit der einzelnen Zweige der E. ist eine erschöpfende Darstellung nur bei Beschränkung auf einzelne Wissensgebiete der E. möglich; Werke, die die gesamte E. umfassen, können nur ganz gedrängte Darstellungen sein, die auf eingehende Behandlung der Einzelheiten von vornherein verzichten.

Eine besondere Pflege erfährt die E. durch den Verein für E. in Berlin, der die wissenschaftliche Fortbildung des Eisenbahnwesens hinsichtlich des Baues, des Betriebes und der Verwaltung der Eisenbahnen als seine Aufgabe betrachtet. (S. Beamtenvereine unter I).

Matibel.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 4. Berlin, Wien 1913, S. 80.
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